Nahost Museum
Nichts scheint Berlin, die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland, und Erbil, die Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan im Irak, zu verbinden. Oder etwa doch?
Heute wissen die wenigsten Menschen, wie beide Städte und Regionen verknüpft waren und wieder sind. Vor rund einhundert Jahren konnte man von Berlin mit dem Zug nach Hawler fahren – vom Anhalter Bahnhof aus. Für die „Reichen und Schönen“ war dies ein äußert attraktives Reiseziel. Auch Aleppo, Mosul, Baghdad, Basra und Kuwait am Persischen Golf gehörten zu den als „exotisch“ geltenden Destinationen der damaligen Oberschicht. Saudi Arabien hingegen war eine Wüste, von der man vermutete, dass sie keinen wirklichen Wert hat.
Heute kann man in weniger als fünf Stunden mit günstigen Fluggesellschaften die gleiche Strecke zurücklegen – ohne jedoch dabei die Vielfalt an Architektur, Flora und Fauna bewundern zu können, wie bei früheren Zugfahrten.
Diese Zugstrecke ist nur ein Beispiel für die historischen Verbindungen zwischen dem Nahen Osten und dem westlichen Europa. Die Geschichte der Region ist aus westlicher Sicht oft kompliziert und undurchschaubar. Dennoch kann man sie gut erklären, wenn man sich Zeit nimmt. Daher haben wir bereits jetzt mit unserer Arbeit am Nahost Museum begonnen.
Das Projekt soll Brücken bauen. Es befindet sich in der Entwicklungsphase – wir arbeiten in beiden Ländern daran.