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Im Berlin Story Bunker hat das neue 1968-Museum jetzt geöffnet, deutsche Geschichte von der bedingungslosen Kapitulation bis heute. Besucher der Dokumentation „Hitler – wie konnte es geschehen“ haben immer wieder gefragt: „Und dann waren die Nazis 1945 weg …?“ Nein, sie waren in der Regierung, sie waren Richter, Historiker, Lehrer, überall. Andere fragten „Wie wurde denn aus dem Trümmerhaufen diese wunderbare, vibrierende Stadt? Wieso ist Deutschland heute so wohlhabend?“

Foto: Die Fallschirme, die Gail Halvorsen, der erste Candy-Bomber, für dieses Museum gebaut hat.



Das neue Museum beschreibt Deutschlands Comeback. Trümmerwüste, Wirtschaftswunder, Mauerbau und Mauerfall, „Wir schaffen das“ – aber der Wendepunkt ist 1968. Eine Generation mit unbändigem Willen trat an, Gutes in die Welt zu bringen und die Zukunft zu gestalten – für die Freiheit der Unterdrückten, für gesellschaftliche Teilhabe, Selbstverwirklichung und mehr Demokratie. Weltweit modernisierten sich Kultur, Politik und Wirtschaft. Beatles, Minirock und Pille. „Mehr Demokratie wagen“ war gefragt. Bürgerinitiativen entstanden, eine alternative Medienlandschaft. Vor allem aber: Frauen eroberten erfolgreich ihren Platz in der Gesellschaft.  Foto: Mauerfall, Wiedervereinigung


1968 war ein Global Event, die erste globale Rebellion. Das Jahr markiert einen Bruch: weltweit veränderten sich Kultur, Politik und Ökonomie massiv. Das Fernsehen übertrug Bilder vom Vietnamkrieg und den Protesten weltweit. Dramatische Ereignisse: Schüsse auf Studenten in Berkeley, Hippies in San Francisco, Massaker in Mexiko, Bürgerrechtler in Nordirland, Prager Frühling, Pariser Mai, Streiks in Italien, die chinesische Kulturrevolution. In Deutschland wurden die Werte der Kriegsgeneration abgelehnt, ihr wurde jegliche moralische Autorität abgesprochen. Sie hatte sich vom Nationalsozialismus nicht losgesagt, sondern meinte sogar, Opfer gewesen zu sein. Unerträglich!  

Fun Fact:  Dies ist das einzige Museum in Berlin über die Geschichte Deutschlands, denn das Deutsche Historische Museum ist seit Mitte 2021 bis (geplant) Ende 2025 geschlossen. 



Das 1968-Museum schließt chronologisch und räumlich direkt an "Hitler –wie konnte es geschehen" an. Die durchschnittliche Besuchszeit dieser Dokumentation beträgt drei Stunden. Google mißt, wie lange die Smartphones im Bunker bleiben. Junge Menschen bleiben meist länger. Bitte bringen Sie also ausreichend Zeit mit. Für das 1968-Museum rechnen wir nach ersten Erfahrungen mit einer Besuchszeit von zusätzlich zwei Stunden. Der Eintritt für beide Museen im Berlin Story Bunker zusammen einschließlich Audioguide (in acht Sprachen) beträgt 12 Euro. www.berlinstory.de/

 

Es gibt momentan keine offizielle Eröffnung des Museums, weil wir, Enno Lenze und Wieland Giebel, durch den Krieg in der Ukraine zurzeit stark anderweitig engagiert sind.

Foto: Enno Lenze, Museumsdirektor im Bunker, am 2. April 2022 auf der Fahrt nach Butscha in der Ukraine. Er war der este Journalist, der auf der E 40 nach Kyjiw die Kriegsverbrechen gesehen und dokumentiert hat – zufällig, denn die Straße wurde gerade geöffnet und vier Stunden später wieder geschlossen, damit die Toten geborgen werden konnten. Seinen Bericht über die Kriegsverbrechen lesen Sie hier in den Berlin Story News. Ausführlicher ist sein zweieinhalb Stunden Podcast direkt nach seiner Rückkehr. Enno Lenze wurde von Maischberger gebeten, aus Kyjiw zur Sendung nach Berlin zu kommen, und als er in Berlin war, kurzfristig ausgeladen. Er fährt Ostern wieder in die Ukraine.


 

Foto: Wieland Giebel vor der Welcome Hall am Hauptbahnhof.

Die Nachtschichten zum Empfang der Ukraine-Flüchtlinge sind anstrengend, aber machen glücklich. Für andere, die Kinder haben oder pünktlich auf der Arbeit sein müssen, geht das fast gar nicht.  Wieland Giebels Bericht, wie die Kriegsflüchtlinge in der Welcome Hall empfangen werden, lesen Sie auf Berlin Story News

Wir freuen uns, Sie in der neuen Ausstellung zu sehen und sind gespannt auf Ihre Kommentare.

 


Für Berliner interessant:

Foto: Das älteste Exponat, ein Teil des 800 Jahren alten Knüppeldamms oder Bohlendamms am Molkenmarkt, also zwischen Roten Rathaus und dem Stadthaus. Der Knüppeldamm wurde mit Zustimmung des Denkmalamts zerstört, zersägt: ein Massaker an der Geschichte Berlins. Der Grund: es soll da eine Stromtrasse verlegt werden. Das einzige gerettete und jetzt ausgestellte Stück ist im Berlin Story Bunker zu sehen. Dahinter eine Ausstellungstafel, an welchen Ausgrabungen die Berlin Story teilgenommen hat und welche Bücher bei uns dazu erschienen sind. Wieland Giebel hat die Medien informiert. Maritta Tkalec berichtete in der Berliner Zeitung darüber, der Verein für die Geschichte Berlins beschwert sich mit einem offnene Brief beim Kultursenator.

Vorankündigung Berlin Story Verlag: im Frühsommer erscheinen zwei Architekturbücher und ein, man könnte sagen, Reisebuch: 

– Ein Nachdruck von STALINALLEE aus dem Jahr 1953, dem Bildband von Gerhard Puhlmann;

BAUTEN, DIE STAAT MACHEN vom ehemaligen Bundesbaudirektor Florian Mausbach über neue und rekonstruierte Bundesbauten nach dem Fall der Mauer, über Botschaften, Museen und Bibliotheken;

HITLERS REISEN NACH DEM TOD, kein Fake-Buch, sondern die zehn Exhumierungen und die endgültige Einäscherung, vom Führerbunker am 30. April 1945 bis zur Schweinebrücke am 5. April 1970. Autor ist Harald Sandner, der das 2.543 Seiten Hitler-Itinerar geschrieben hat, Hitler Tag für Tag, die Grundlage der Forschung über die Nazi-Zeit.

 


Mit freundlichem Gruß, Wieland Giebel und Enno Lenze

 

 

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